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Digitale Gewalt im Kreis Cuxhaven:

Was Betroffene tun können

 

Die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, der Frauenrat, die Landfrauen und der

Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt unterstützen die Aufklärungskampagne zur „digitalen Gewalt“, um Betroffene auf Hilfsangebote hinzuweisen. Ein Thema, das gerade auch während der Pandemie an Relevanz zugenommen hat, wie Julia Schiller, Gleichstellungsbeauftragte Land Hadeln, feststellt.

Digitale Gewalt gibt es auch im Landkreis Cuxhaven

Ulrike Reiter von der BISS Beratungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt des

Paritätischen Cuxhaven schildert einen Fall, bei dem sich die Vermutung von installierten SpyApps auf den Handys von Betroffenen bestätigt hatte und betonte, dass es schon häufiger Fälle dieser Art gegeben hat:

„Nachdem ich die polizeiliche Meldung von Frau B. im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt erhielt, nahm ich telefonisch über ihre Handynummer Kontakt auf. Ich stellte mich vor und bot ein Beratungsgespräch an. Ich betonte, dass die Beratung freiwillig, kostenlos und vertraulich ist. Wir vereinbarten einen Termin in der Beratungsstelle in Bad Bederkesa. Frau B. informierte ihre ins Vertrauen gezogene Freundin per WhatsApp über den Termin und fragte, ob sie sie fahren könnte. Am nächsten Tag sagte Frau B. den Termin bei mir ohne weitere Begründung ab. Es wurde aber deutlich, dass sie unter Druck stand. Noch am selben Tag meldete sich ihre Freundin bei mir und fragte nach einem neuen Termin für Frau B. Dieses Mal fand die Beratung statt. Frau B. hatte schon längere Zeit das Gefühl, dass ihr Mann irgendwie ihre Handydaten auslesen konnte. Sie hatte das Handy, das er ihr geschenkt hatte, von ihm einrichten lassen. Die

Vermutung, dass er dabei auch eine sogenannte SpyApp installiert hat, um Chatverläufe

mitlesen zu können, bestätigte sich dann einige Tage später bei der Überprüfung ihres Handys durch einen Fachmann."

Videoseminar zu digitaler Gewalt und ihren Formen

Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen möchte findet auf derWebsite des

Landkreises Cuxhavenweitere Statistiken und Fakten. Das Projekt wird gefördert vom Land Niedersachsen und den Gleichstellungsbeauftragten, Projektträger ist Gleichberechtigung und Vernetzung e.V.

Angelika Becker, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Cuxhaven, hat Chris Köver aus

Berlin als Fachreferentin gewonnen, die am 1. Juli 2021 um 17 Uhr in einem rund zweistündigen Videoseminar zur digitalen Gewalt und ihren Formen informieren und aufklären wird. Für die kostenfreie Teilnahme kann man sich bis spätestens 29. Juni 2021 bei a.becker@landkreiscuxhaven.de anmelden, damit der Teilnahmelink zugeschickt werden kann.

Betroffene haben es schwer, sich zu wehren

Digitale Gewalt: Technische Hilfsmittel wie Mobiltelefone und Spionage-Apps werden zur

Überwachung und Kontrolle eingesetzt, intime Aufnahmen werden ohne Zustimmung der

Gezeigten auf Pornoplattformen hochgeladen oder Kontaktanzeigen werden gefälscht, um Terror auszuüben. Die Dynamiken, die sich dabei entfalten können, sind sehr wohl neu. Oft ist es für Betroffene sehr schwer, sich zur Wehr zu setzen – denn die Rechtslage kommt den aktuellen Entwicklungen nur schleppend hinterher.

 

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